Dominikanerinnenkloster Feldkirch-Altenstadt

Gaudete Sonntag


Foto: MAT

In jener Zeit fragten die Leute Johannes den Täufer:
Was sollen wir also tun?…

Lk 3, 10-18

Die Zeit des Advents ist eine Zeit des Ausschauhaltens nach dem Herrn Jesus Christus, nach seinem Kommen….
Ich sehe heute den Johannes den Täufer, wie er uns die Art und Weise erklärt, wie wir uns auf ein Treffen mit Gott vorbereiten können, wie Er für uns erfahrbar wird.
Unmittelbar vor den Fragen den Menschen berichtet Lukas, dass Johannes ohne zu zögern sagte: “ Schon ist die Axt an die Wurzel der Bäume gelegt; jeder Baum, der keine gute Frucht hervorbringt, wird umgehauen und ins Feuer geworfen.“. Diese Worte können erschreckend wirken! Kommt schon bald das Ende unseres Lebens? Und dann, wenn wir nicht richtig leben kommen wir ins Feuer? Das ist möglich, also man soll alles tun, um zu Gott zurück zu kehren.
Haben die Menschen von damals es so verstanden? Auf jeden Fall war es ihnen ernst. Alle Menschen reiche und arme, Soldaten und Zöllner zogen zu Johannes… Der große Asket befahl ihnen nicht in die Wüste zu ziehen sondern dort, wo sie lebten sich zu besinnen und das Unrechte meiden und großzügig sein. Denn jeder, der im Herzen auf das eigene Leben schaut und beginnt sich zu bessern, bereitet dem Herrn den Weg ins eigene Herz. Das gilt für die Anfänger (d. h. diejenigen, die noch nichts mit der Kirche und dem Glauben zu tun haben/haben wollten) und für die „Fortgeschrittenen“.
Auch die schmerzhafte Wahrheit über die Sünde in uns kann uns zur Befreiung fürhren, zu Gott den wir gerade brauchen.
Johannes hatte Mut das Schwierige anzusprechen, weil er wusste, dass der Messias – Christus kommt und mit dem Hl. Geist wirken wird. Christus wird uns auch mit Feuer taufen, damit wir für die Sache Gottes brennen.
Und ist dann in diesem Sinne die Axt nicht auch an die Wurzel der Sünde in uns gelegt? Das letzte Wort des heutigen Abschnittes spricht, von Verkündigung der frohen Botschaft, Johannes evangelisirte das Volk! Er scheute sich nicht das Unschöne anzusprechen, um uns den Weg der Befreiung, also Jesus Christus selbst, zu zeigen.

  • Wo kann ich mich in meinem Stand, Beruf, meiner Berufung bessern?

Wenn ich mein Leben an die Weisungen des Evangeliums anzupassen versuche, kann ich wirklich große, unvorstellbare Freude erleben, nicht nur am Sonntag „Gaudete“!

Sr. Agata Teresa