Dominikanerinnenkloster Feldkirch-Altenstadt

Unser Orden


Wie hat alles begonnen?

Hl. Dominikus – Unser Vater

Der um 1173 in Careluega in Spanien geborene und getaufte Dominikus[1] begann die Ausbildung im Alter von 7 Jahren bei seinem Onkel Priester. Als 14 jähriger Junge wurde er zum Studium der Freien Künste und der Theologie nach Palencia – in das damals bedeutendste Studienzentrum – geschickt. Die Quellen berichten, dass er schon in seiner Kindheit und dann als Jugendlicher gern lernte, meditierte und „nahm die Worte Gottes mit großer Begeisterung auf“. Die freudige Leidenschaft für Gott und seine Gebote äußerte sich in seinen Taten. Der eifrige Student und Kleriker verkaufte seine kostbaren Bücher um den sterbenden Armen zu helfen, als eine große Hungersnot ausbrach.

Kanoniker in Osma

Um das Jahr 1196 wurde er in das Domkapitel von Osma berufen, empfing die Priesterweihe und ist ein Ordensmann geworden. Als Regularkanoniker verließ er das Kloster selten. Er widmete sich dem kontemplativen Gebet, las die Heilige Schrift und die „Collationes“ vom Johannes Cassian, sowie hielt Fürsprache für alle Sünder, Armen, Bedrückten und Unglücklichen.

1203 und 1205 wurde der Subprior des Domkapitels Dominikus von seinem Bischof Diego auf zwei Reisen durch Frankreich und Deutschland in die “Marken“ im Auftrag des kastilischen König Alfons VIII. mitgenommen und lernte Menschen kennen, die im Irrglauben steckten. Vom inneren Mitleid ergriffen, versuchte er sie wieder segensreich für den katholischen Glauben zu gewinnen. In seinem Herzen brannte das Feuer für Christus, sein Evangelium und das Heil des Nächsten.

Missionarischer Eifer

Nach 9 Jahren klösterlicher Abgeschiedenheit stand vor Dominikus eine neue Aufgabe… Er befand sich plötzlich in Mitten der Kämpfe und Auseinandersetzungen um den wahren Glauben. Die streng asketischen und ehelosen Wanderprediger der Katharer (und Waldenser) zogen umher und gewannen viele Anhänger durch ihre Predigt und das Armutszeugnis, während die päpstlichen Legaten auf den Pferden, mit hohem Aufwand an Ausgaben und in reichen Gewändern kamen, um ihnen entgegen zu wirken. Bischof Diego war überzeugt, dass man für den Glauben die Menschen nicht nur mit den Worten, sondern mit dem eigenen Beispiel eines echt religiösen Lebens begeistern kann. So begann er und sein Begleiter Bruder Dominikus, wie die Apostel zu Fuß, ohne Geld, in freiwilliger Armut und Demut das Evangelium zu verkünden.

Erstes Kloster

Die Predigttätigkeit unter den Irrgläubigen war nicht einfach, aber nicht ganz umsonst. 1206 in Prouilhe in Frankreich entstand das erste Kloster für die von Dominikus bekehrten Frauen. Dominikus unterrichtete sie im Glauben, gab ihnen die  Ordensregel und sorgte für ihre Existenz. Das Kloster wurde für die Prediger eine Zufluchtsstätte. Die Nonnen unterstützen ihrerseits das Apostolat der Verkündigung mit ihren Gebeten und mit der Buße.

Gründung des Ordens

Nach dem Diego nach Spanien zurückgekehrt war, blieb Dominikus allein. In Südfrankreich tobte der Albigenserkrieg. Dominikus unternahm von Prouilhe aus neue friedliche Predigtreisen, den Tag widmete er den Menschen und die Nacht verbrachte er im Gebet. Im Laufe der Zeit schlossen sich ihm einige Gefährten an. Im Jahre 1215 gründete er in Toulouse einen Orden um “das Wort der evangelischen Wahrheit zu verkünden“. Am 22. Dezember 1216 erkannte Papst Honorius der III. seine Ordensgemeinschaft nach der Regel des hl. Augustinus an und 1217 bestätigte er ihr universalen Predigtauftrag. Von Toulouse sande Dominikus seine Brüder in die großen Universitätsstädte Paris, Bologna, Rom und nach Spanien aus. In darauf folgenden fünf Jahren breitete sich der Orden in ganz Europa aus. Es wurden neue Konvente und Klöster von Brüder und Schwestern gegründet. 1220 fand in Bologna das erste Generalkapitel statt.

Heiliger

Fast bis zu seinem Tod am 6. August 1221 wirkte unermüdlich der liebenswürdige Meister Dominikus für das Heil der Menschen.

Am 3. Juli 1234 wurde er vom Papst Gregor IX. heiliggesprochen.


[1] Quelle hauptsächlich: Jordan von Sachsen, Von den Anfängen des Prediger Ordens, Benno, Leipzig 2002.

Predigerorden heute

Seit über 800 Jahren leben und wirken Brüder und Schwestern des hl. Dominikus und erfüllen den Auftrag ihres Gründers den Namen unseres Herrn Jesus Christus auf der ganzen Welt zu verkünden. Sie streben nach der vollkommenen Gottes- und Nächstenliebe, die sich in der Sorge um das Heil der Menschen auswirkt. (LCM 1.II)

Der Dominikanischen Familie gehören an:

  • die Brüder – Dominikaner; sie stehen den Menschen von heute mit der priesterlichen Seelsorge bei und erfüllen verschiedene Lehraufgaben,
  • die Nonnen – pflegen das kontemplative Gebet,
  • die Schwestern mit ihren apostolischen Tätigkeiten, z. B an den Schulen,
  • die dominikanischen Laien, die das Charisma des hl. Dominikus in ihren Familien und an Arbeitsplätzen verwirklichen,
  • und die Priesterfraternitäten, der jüngste Zweig des Ordens.