Dominikanerinnenkloster Feldkirch-Altenstadt

Unser Leben


„…dass das Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht, nicht leer zu ihm zurückkehrt, sondern all das erreicht, wozu er es gesandt hat.“

(vgl. Jes 55,11)

Aus der Geschichte unseres Klosters

Aus der mittelalterlichen Tradition des Inklusentums ging unsere Gemeinschaft hervor. Mit einer Erlaubnis des Bischofs oder des Oberen ließen sich besonders im Glauben bewehrte Männer und Frauen in einer Zelle einmauern oder verschließen. In der Gegend des Bodensees wurde diese Form der Gottes Verehrung mehrmals bezeugt. In Feldkirch-Altenstadt wird eine solche Lebensart architektonisch und urkundlich (seit Mitte des 15. Jh.) bewiesen. Die Dokumente sprechen von den Inklosnerinnen und Schwestern des Prediger Ordens. Die „Klose“ mit seiner 1442 eingeweihten Kapelle des hl. Dominikus musste sehr arm gewesen sein. Wann also genau traten die hier versammelten Frauen in die Fußstapfen des hl. Dominikus, wissen wir nicht.

Mutter Constantia Bissinger (1600 -1674) erbaute im Jahre 1634-35 das erste Kloster. Während ihrer 37 – jährigen Amtszeit wechselten die Schwestern von der dominikanischen Drittordens Regel zu den Satzungen für die Nonnen des Prediger Ordens. Man führte das feierliche Chorgebet und die strenge Klausur ein.

Ihre große Nachfolgerin im Priorat Anna Lossin (1627-1716) baute wieder das Kloster für die wachsende Zahl der Nonnen 1679-1703 um. Das von ihr erbaute Kloster Maria zum Englischen Gruß ist schon seit mehr als drei Jahrhunderten eine Stätte des unaufhörlichen Gebetes für die Generationen von Dominikanerinnen bis heute geworden.

Unsere Spiritualität

Als Teil der „Heiligen Predigt“ des hl. Dominikus, das im Jahre 1206 in Prouilhe gegründet wurde, setzen wir  seinen Auftrag des ständigen Gebetes für die Verkündigung des Evangeliums fort.

Im Zentrum unseres Lebens steht Jesus Christus:
Uns „ist es aufgetragen, ihn – Jesus – in der Abgeschiedenheit zu suchen, zu betrachten und anzurufen, so dass, das Wort, das aus dem Munde Gottes hervorgeht, nicht leer zu ihm zurückkehrt, sondern all das erreicht, wozu er es gesandt hat“ (vgl. Jes 55,11) LCM 1.II

Jesus – das Fleisch gewordene Wort Gottes

Wie Maria die Mutter Jesu der Einladung Gottes zugestimmt hat, möchten auch wir mit Ihr unserer Patronin im Geheimnis der Verkündigung, dasselbe tun und das Wort in unsere Herzen aufnehmen.
Das kontemplative Gebet, das durch die Klausur und Stillschweigen geschützt wird, nährt sich nämlich vom Wort Gottes.

Das Lesen, Bertachten und Beten mit dem Wort der hl. Schrift sowie der gegenseitige Austausch im Lectio Divina* (Göttliche Lesung) verwandeln uns und machen das Evangelium zu unserer Lebensweise. In diesem zutiefst biblischen Sinne beten wir auch den Rosenkranz.

Zum besseren Verstehen der Wahrheit und zur praktischen Umsetzung hilft uns das Studium der theologischen und geistlichen Werke.

Der Eucharistische Christus

Der absolute Höhepunkt des Tages ist die tägliche Eucharistiefeier umgeben vom liturgischen Stundengebet und der stillen eucharistischen Anbetung. In der hl. Messe wird das Heilsmysterium für uns und für die ganze Welt wirksam und gegenwärtig. Sie ist „das heilige Gastmahl, in dem wird Christus genossen, das Andenken an sein Leiden gefeiert, die Seele mit Gnaden erfüllt und uns das künftige Unterpfand der Herrlichkeit gegeben“ (LCM 1,75). Jesus ist unsere Kraftquelle für unseren Dienst, Ihm bringen wir geistige Opfer, Buße dar, Ihm empfehlen wir die Nöte und Anliegen unserer Nächsten. Wir bemühen uns unablässig im Gebet zu verharren (1 Thess 5,17), damit alle Menschen gerettet werden (LCM 74,5).

Jesus Christus – der über alles Geliebte

Durch die Profess der Evangelischen Räte (Gehorsam, Armut und Keuschheit) weihen wir unser Leben in der Ganzhingabe an Gott. Dadurch legen wir Zeugnis ab, dass Christus – das einzige Glück im gegenwärtigen Leben durch die Gnade ist, und im zukünftigen durch die Herrlichkeit. (LCM V.)

Christus in der Gemeinschaft

Wir sind bemüht um die Eintracht im Zusammenwohnen und wollen ein Herz und eine Seele in Gott sein. Unter der Leitung der Priorin sind wir für das Kloster mitverantwortlich.

Wir ergänzen uns in den alltäglichen Aufgaben: in der Sorge für unsere betagte Schwester, bei der Arbeit im Haushalt (kochen, putzen, waschen, bügeln), in der Kirche, in der Sakristei, im Garten, im Büro so wie bei Vorbereitung und Durchführung von Bibel- und Gebetstreffen.

Unser Lebensunterhalt verdienen wir in der Paramentenwerkstatt durch Nähen von Messgewändern und Fahnenreparaturen, und beim Hostienbacken. Gern verbringen wir Zeit miteinander im Gespräch und ab und zu bei einem guten Film. Unsere Liebe zu Christus wird in der Gemeinschaft erfahrbar.